"TATANKA"
Die nordamerikanische Prärie ist die Heimat des amerikanischen Bisons, auch Indianerbüffel genannt.

Bisons sind tagaktive Tiere und leben in Herden, die für gewöhnlich um 50 Tiere umfassen. Die Bullen leben entweder als Einzelgänger oder in eigenen kleinen Gruppen zusammen. Im August und September ist die sogenannte "Brunft" und die Bullen suchen eine Herde auf und erheben dort Anspruch auf die Kühe. - Zwischen konkurrierenden Bullen kommt es dann zu erbitterten Machtkämpfen.

Die Bison-Kühe gebären nach 9 Monaten Tragzeit ein 30 kg schweres Kälbchen, das nach ein bis zwei Tagen bereits mit der Herde mitziehen kann. Sie werden im Frühjahr geboren und 1 Jahr lang von der Mutter gesäugt und vom Muttertier wie auch der ganzen Herde bewacht. Mit 3 Jahren ist das Kalb geschlechtsreif. Männliche Bison sind allerdings erst im Alter von ca. 6 Jahren stark genug, um sich gegen ältere Artgenossen durchzusetzen und eine Paarung zu erkämpfen.

Männliche Bison erreichen eine Körperlänge von 3,80 m (Bison-Kühe 2,40 m) und ein Gesamtgewicht von 900 bis 1000 kg (weibliche Tiere die Hälfte) und gehören damit zu den größten Säugetieren Nordamerikas. Trotz des hohen Gewichtes erreichen Sie Spitzengeschwindigkeiten von 50 km/h und sind ausgezeichnete Schwimmer. Der hohe Auftrieb läßt die Tiere beim Schwimmen weit aus dem Wasser ragen.

Der Bison ernährt sich im allgemeinen von Planzen, Gräsern wie das Büffelgras, Kräuter, Moose und Flechten. Zum Überleben benötigt er wesentlich weniger Wasser als Rinder, da er es besser verwertet u n d im Gegensatz zu Rindern ist er temperaturrestistent bis zu minus 40 Grad Celcius (Rinder nur bis ca. minus 15 Grad Celcius).

Nicht alle Bisons wandern!! Nur in trockenen Regionen der Prärie waren weite Wanderungen unerlässlich, um neue saftige Weidegründe und Wasserstellen zu finden. Dann schlossen sich die einzelnen Herden außerhalb der Paarungszeit zu großen Wanderungen zusammen und legten über mehrere hundert Kilometer zurück, um sich dann wieder aufzulösen und in den ursprünglich kleineren Herden weiterzuziehen.

Noch bis ins 19. Jhd. kam der Bison in Herden von Millionen von Tieren vor. Man schätzt, dass damals 60 Millionen Tiere über die Prärien Nordamerikas zogen.
Für die nordamerikanischen Indianer war der "Tatanka", wie die Lakota-Sioux ihn nannten, Lebensgrundlage. - Sie erlegten die größten Landsäugetiere Amerikas mit Pfeil und Bogen. Das Fleisch war Hauptnahrungsmittel, Sehnen, Knochen und Fell wurden für Tipis, Kleider, Zaumzeug, Waffen... etc. verwendet.

Jedoch nach Ankunft der "Weissen" mit ihren Schusswaffen in den Plains, begann die massenhafte Vernichtung der Bisons. Um 1860 wurden von weißen Siedlern regelrechte Bisonmorde veranstaltet, mit dem Ziel, den Indianern die Lebensgrundlage zu nehmen und sie damit endgültig zu vernichten.
Eine große Rolle spielte dabei auch die Erschließung des Landes durch den Bau der Eisenbahnlinie. Schon während des Baus wurden in großer Zahl Bisons für die Ernährung der Bahnmitarbeiter abgeschossen. - Mit der Eröffnung der Central-Pacific-Railroad wurde das Bison-Abschießen regelrecht zum Volkssport und sie wurden vom Zug aus mit dem Gewehr abgeschossen.
Durch die Eisenbahnlinie wurde die Bisonherde in eine Nord- und eine Südherde geteilt. Zwischen 1872-1874 wurden pro Jahr mehr als 1 Million Bisonfelle nach Osten verfrachtet. Zuerst wurde die Südherde ausgerottet und dann auch noch die Nordherde.

Die Lakota und Cheyenne im Nordwesten verdeitigten und schützten die Bisons und so konnten sich dort noch größere Herden halten. Aber um auch den Stämmen dieser Plains-Indianer die Lebensgrundlage zu nehmen und sie duch Hunger in Reservate zu zwingen, dezimierten die "Weissen" auch diese Bisonherden stark. Die letzten 10.000 Tiere erlegten sie, indem sie an Wasserlöchern Scharfschützen aufstellten.

Dank der Gründung des Yellowstone-Nationalparks im Jahr 1872 erhielten die Bisons noch rechtzeitig ein Rückzugsgebiet. Seit dem 15. Januar 1883 war die Jagd der meisten Tiere im Park verboten. - Wilderei stellte jedoch ein großes Problem dar.
1894 lebten in ganz Nordamerika nur noch rund 800 Exemplare, etwa 200 davon in Yellowstone als die letzten freilebenden Bisons der Vereinigten Staaten. Ihre Zahl fiel zum Tiefstand 1902 auf nur noch 23 Tiere. - Ihr Überleben in Yellowstone verdanken wir dem Zoologen und Naturschützer George Bird Grinnell. Seit 1890 kämpfte er für den Schutz der Art und mit Hilfe des späteren US-Präsidenten Theodore Roosevelt, der solange Druck ausübte, bis die Armee die Unterdrückung der Wilderei im Yellowstone-Nationalpark zur obersten Priorität erklärte.

Heute sieht die Situation für den Bison wieder viel besser aus. Als man erkannte, dass Bisons wesentlich besser an das Leben in der Prärie angepasst sind als Rinder, wurden sie in den Great-Plains wieder gezüchtet und so gibt es im mittleren Westen der USA wieder rund 350.000 Bisons. Der Bestand im Yellowstone-Nationalpark umfasst heute zwischen 3.500 und 5.000 Tiere. Zunehmend beginnen auch immer mehr Nationalparks kleinere Herden aufzunehmen.
In den Rocky Mountains bilden sich immer mehr Ranches um Bisons zu züchten. Manche dieser Rancher besitzen mehrere Tausend Tiere. - Aber auch verschiedene Indianerstämme in den Plains züchten heute Bisons - für sie gilt der Bison nach wie vor als "Heiliges Tier" und ist von sehr starker symbolischer Bedeutung.

Ihr europäischer Verwandter, der Wisent, hat ein viel schmäleres und kleineres Haupt. Entgegen dem amerikanischen Bison, der ein reiner Steppenbüffel ist, hält sich der Wisent bevorzugt in Wäldern auf und wird daher auch als "Waldbüffel" bezeichnet.

Heutige "Amerikanische Bisons" und "Europäische Wisente" sind uneingeschränkt kreuzbar, was für eine nahe Verwandschaft beider Arten spricht. Jedoch DNA Analyen ergaben, dass sich Bisons und Wisente genetisch teilweise sehr stark voneinander unterscheiden. So bildet der Bison mehr Einheit mit dem Yak, während der Wisent hierin mit dem Auerochsen übereinstimmt.




Heute gibt es fast keine solcher
Wanderbewegungen mehr. - Nur in Alberta,
hier findet wie in "Alten Zeiten" zweimal jährlich eine große Bisonwanderung über 250 km statt.
Copyright 8 BisonRanch & Hirschzucht, Marianne Zeiler-Fuchshuber
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Telefon: +43 (0)650-7203617, E-Mail: info@tatankas-paradise.at
Stand: April 2012
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